Familien Unternehmer Geister
ein Hörspiel von Robert Woelfl, ORF 2011
Der Sohn will nicht. Er will einfach nicht. Er will die Firma nicht übernehmen. So sehr ihm Vater, Mutter, Schwester auch zureden, ihn bedrohen, ihn zu überzeugen versuchen - er will einfach nicht. "Du hast mich nicht geliebt", sagt er zum Vater. Doch der Vater wollte nur das Beste. "Ich habe dich absichtlich nicht geliebt", sagt er, "damit du einmal die Firma übernehmen kannst." "Ich habe dich nicht geliebt, damit aus dir einmal ein Unternehmer wird."
"Familien Unternehmer Geister" bildet den abschließenden Teil einer Trilogie, in der Robert Woelfl sich mit den Abgründen der freien Marktwirtschaft und mit Menschen, die zunehmend unter den Zwängen ihrer profitorientierten Tätigkeit leiden, auseinandersetzt.
In glasklaren und bitter kalten Sätzen macht der 1956 in Villach geborene Autor deutlich, dass der Kapitalismus nicht nur ein Wirtschaftssystem ist. Ökonomische Verhältnisse werden in Beziehungen, und Beziehungen wiederum als Sprache sichtbar. "Geliebt zu werden", sagt die Mutter, "schadet einem nur. Geliebt zu werden, ist ein Wettbewerbsnachteil. Meine Eltern haben mich nicht geliebt, damit ich es einmal besser habe."
Der Regisseur Götz Fritsch hatte für seine Inszenierung ein hochkarätig besetztes Ensemble zur Verfügung. Den Vater gibt Martin Schwab, die Mutter Corinna Kirchhoff, die Tochter Meriam Abbas, Rupert Henning spielt den ungeliebten Sohn.
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