⏰ 56 Min.
🎬 Regie:
Irene Schuck
Übersetzung:
Nathalie Mälzer-Semlinger
🛠 Bearbeitung:
Irene Schuck
🎼 Musik:
Louis Sclavis,
Martial Solal,
Michel Portal,
Renaud Garcia-Fons,
Isaac Albéniz,
Yann Tiersen,
John Zorn,
Frank London,
Agusti Fernández,
Ingar Zach,
Doug Wieselmann,
Esbjörn Svennson,
Evan Lurie,
Fred Frith,
Steve Wishart,
Carla Kihlstedt,
Guy Klucevsek
🎤 Mit: Erzähler:
Ulrich MatthesBélouard:
Matthias BrandtSie:
Bibiana BeglauBrunel:
Peter KämpfeSchuldirektor:
Joachim BlieseInspektor:
Falk RockstrohSautereau:
Jens WawrczeckKellnerin:
Katja SiederPasquier:
Andreas MannkopffFrau:
Nicole HaaseJunge:
Yannik LazaiMonge:
Michael Kinkel
Nach seiner Scheidung lebt der Tierarzt Bélouard verbittert und einsam in einem kleinen Ort bei Nantes. Eines Tages geschieht etwas Unfassbares: Auf einem der Bauernhöfe wird eine ganze Familie auf furchtbare Weise umgebracht.
Bélouard, der sich als Tierarzt frei zwischen den Polizeisperren bewegen kann, trifft an diesem Tag eine junge Frau auf einem Waldweg, die vor ihrem gewalttätigen Mann geflohen ist. Er nimmt sie vorübergehend bei sich auf. Sie kommen sich näher und Bélouard wird wider Willen zum Entdecker einer grausamen Wahrheit.
Christian Pernath, geboren 1959 in Nantes, studierte Musik und Kunstgeschichte. 2002 erschienen seine ersten Romane "Dernière Visite" und "Séraphin Verre". Letzterer wurde mit dem Prix Thyde Monnier ausgezeichnet. "Ein Morgen wie jeder andere" (2006) war für den Prix Ouest nominiert. 2007 erschien "Cab et compagnie". DKultur stellt den französischen Autor erstmalig im Hörspiel vor.
hoerspielTIPPs.net:«Christian Pernath erzählt in "Ein Morgen wie jeder andere" einen ungewöhnlichen Kriminalfall, oder besser: Er erzählt ungewöhnlich von einem Kriminalfall. Die Tat ist hier fast die Nebenhandlung, die den Protagonisten, den nahezu gescheiterten Tierarzt Bélouard, zunächst nur sehr wenig tangiert. Er gerät zwar irgendwie in die Geschichte hinein, allerdings berührt sie ihn dann doch auf eine ganz unerwartete Weise.
Diese sehr melancholische Erzählung rückt die tragische Figur Bélouard in den Mittelpunkt. Das Schicksal - in diesem Fall der Autor - meint es nicht gerade gut mit ihm. Der an sich positive Aspekt der Lösung des Falles, ist für ihn dann letztlich doch negativ behaftet, was die Tragik nur noch verstärkt.
In gleichem Maße, wie diese Produktion vor französischem Flair nur so strotzt, schwingt auch die Melancholie hier mit. Entsprechend ist die Umsetzung gelungen, die sehr ruhig und gemächlich daherkommt. Das Gesamtbild ist so in sich stimmig:
Das Sprecherensemble agiert entsprechend zurückhaltend. Mit Ulrich Matthes hat man einen sehr passenden Erzähler gefunden, der hier weite Teile des Stückes tragen muss. Er ist stets präsent, seine Einsätze finden sich sogar innerhalb der Dialoge wieder, was den Spielfluss auch ein wenig stocken lässt. Matthias Brandt sollte man hier auch noch aus dem guten Ensemble hervorheben, seine glaubwürdige Darstellung sorgt hier für einen großen Anteil an der Qualität des Stückes.
"Ein Morgen wie jeder andere" ist kein Krimi wie jeder andere. Sehr ruhig, sehr melancholisch und mit einer ungewöhnlichen Erzählweise versehen, wird diese Geschichte vielleicht nicht gleich jeden Geschmack treffen. Wer sich für originelle Stoffe in einer gelungenen Atmosphäre begeistern kann, sollte hier auf jeden Fall ein Ohr riskieren!»
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