Seit ihrem dreißigsten Geburtstag findet Vera dauernd Dinge an sich, die zu einem Menschen gehören, der nicht mehr jung ist, zum Beispiel die blauen Adern auf den Beinen. Nicht nur Verärgeht es so. Auch die übrigen Figuren in Sibylle Bergs bitterböser Zeitgeistkomödie, die sich am Ende zu einem fulminanten und makabren Todestanz wendet, haben ihre Zukunft schon hinter sich. Allein: die Betroffenen wissen es noch nicht. Wie Zombies oder lebende Tote begeben sie sich auf verzweifelte Sinn- und Glücksuche, um der Stagnation und Leere ihres Lebens zu entfliehen: Veras Mann Helge, die magersüchtige Tochter Nora und die Großstadtsingles Bettina, Pit und Tom. "Es müsste irgendetwas geben, das uns von uns ablenkt." lautet dabei die verbindende und todbringende Maxime, nach der sie im Zeitraffertempo ihrem Untergang entgegenrasen.
Sibylle Berg, geboren 1962 in Weimar, lebt in Zürich. Sie veröffentlichte Reportagen und Kolumnen, u. v. a. für "Zeit-Magazin" und "Stern". Nach ihrem Prosadebüt "Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot" (1997, Theaterfassung 1999), erschienen bislang die Romane "Sex II" (1998), "Amerika" (1999) und die Theaterstücke "Helges Leben", "Hund, Frau, Mann" sowie "Elf Uhr Deutschland".
Ursendung: 18.07.2001
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 30.05.2022
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