Wer ist die Mörderin, die ihre Opfer porträtiert und anschließend mit ritueller Präzision köpft? Und was hat sie mit dem eigensinnigen Wiener Privatdetektiv Cheng zu tun? Er muss sich jedenfalls sputen. Denn als er sich selbst als Zeichnung vorfindet, startet sein Wettlauf gegen die Zeit, und er muss feststellen, dass nicht nur sein unheimlich langsamer Mischlingsrüde Lauscher ein sturer Hund ist ...
hoerspielTIPPs.net:«Bereits zum dritten Mal setzt SWR 2 - diesmal in Kooperation mit dem ORF - einen Stoff des österreichischen, in Stuttgart mittlerweile beheimateten Autors Heinrich Steinfest als Hörspiel um. Nach dem Stuttgart21-Krimi "Wo die Löwen weinen" (2011) und "Mariaschwarz" gibt es jetzt erstmals eine Geschichte aus der Cheng-Reihe zu hören.
Der einarmige Privatdetektiv wird hier von einem Schriftsteller beauftragt, einen üblen Mord aufzuklären, für den ein Unschuldiger in Untersuchungshaft sitzt. Der wahre Täter ist eine Frau, die einzige Spur zur ihr eine kleine Zeichnung des Opfers, die sie vor dem Mord angefertigt hat. Es beginnt eine spannende Suche nach der Mörderin, die in bedenkliche internationale Verwicklungen führt.
Der Unterhaltungswert steigt bei den bislang drei Hörspielumsetzungen stetig an. Während die "Löwen" mich nur mäßig begeistern konnten, überraschte mich schon "Mariaschwarz" mit einem gut konstruierten, wenn auch höchst skurrilen Krimiplot, dessen Absurditäten für gute Unterhaltung sorgten. Mit "Ein sturer Hund" packt man hier sogar nochmal ein Schippchen drauf. Der Fall weist erneut viele Absonderlichkeiten auf, die bei Freunden der Ernsthaftigkeit im Krimigenre vielleicht nicht unbedingt auf Gegenliebe stoßen. Dennoch ist dieses Hörspiel nicht primär auf Albernheiten ausgelegt, vielmehr sind es die unkonventionellen Details und Sprache, die das Stück besonders, originell und hörenswert machen.
Die Inszenierung warten mit einem guten Sprecherensemble und sehr stimmingen Musikeinsätzen auf. Einzig die zweite Erzählebene aus Sicht des Autors hat mich zu Beginn etwas gestört, diese macht den Einstieg etwas sperrig und wirkt etwas deplatziert, zumal die Rolle nicht durchgängig im Stück auftaucht. "Ein sturer Hund" hat mich durchaus sehr positiv überrascht. Ein sehr unterhaltsamer Krimi mit vielen originellen und skurrilen Details.»
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 31.01.2014
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