Eislermaterial
ein Hörspiel von Heiner Goebbels, SWR - DLF - Ensemble Modern 1998
Der Komponist Hanns Eisler (1898 - 1962), nach dem Ersten Weltkrieg Meisterschüler Arnold Schönbergs und gleichzeitig Leiter von Wiener Arbeiterchören, war einer der musikalischen Avantgardisten seiner Zeit. Doch er hat früh das Ghetto der Neuen Musik verlassen. Unter anderem wurde er zum Pionier der politischen Musik, die er - mit seinem Freund Brecht - vor allem als "restische Musik" verstand. Als Komponist der DDR-Hymne im Westen lange verfemt, wurde er Anfang der 70er Jahre in der neuen Linken populär. Das ungewohnte Gefühl an Körperlichkeit, das seine Musik vermittelt, ist dabei auf Dauer wirksamer als der Zeitbezug, den die Texte haben. Gerade in dieser neuen Konstellation aus Musiken und Gesprächen Eislers, wie sie Heiner Goebbels entwirft, konkretisiert sich der Zeitbezug noch einmal - und wird gleichzeitig wieder ganz neu hörbar. "Wie macht man eine Hommage, die einerseits nicht museal ist - denn natürlich sind Eislers Stücke in einer bestimmten Zeit mit einem oft sehr konkreten politischen Hintergrund entstanden - und wie verheimlicht man trotzdem nicht die Entfernung, die man dazu hat." Heiner Goebbels
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