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Abessinien

ein Hörspiel von HIldegard Lena Kuhlenberg, WDR 2005


⏰ 56 Min.

🎬 Regie: Claudia Johanna Leist

🎤 Mit: Rosi Kaiser: Gisela Trowe
Vater: Otto Sander
Kundin: Marianne Rogée
1. Passantin: Thessy Kuhls
2. Passantin: Gabriele Schulze
Herr Möller: Walter Renneisen
Lehrer: Ernst August Schepmann
Mutter: Patricia Harrison
Eugen: Philipp Schepmann
Arzt: Ulrich Hass
Sanitäter: Oliver Kraus
Hilfreicher Passant: Juan Carlos Lopez
Hilfreiche Passantin: Evelyne Matzura

Rosi Kaiser ist unterwegs. Sie quält sich die Treppe aus ihrer Mansardenwohnung herunter, bewegt sich langsam die Straße entlang und in Gedanken rückwärts durch ihr Leben. Rosi ist alt, unförmig und gebrechlich. Aber heute ist ein besonderer Tag für sie. Sie trägt wieder ihren grauen Samtmantel mit den rubinroten Knöpfen, ein Erinnerungsstück an ihren Verlobten Eugen. Eigentlich wollte sie den Mantel erst wieder anziehen, wenn Eugen aus dem Krieg heimkehrt. Er kam nicht wieder. Nur eine Schachtel mit einer Nummer und dem rubinroten Mantelknopf aus Glas, den sie Eugen als Pfand mitgegeben hatte. Ihr Weg führt Rosi noch weiter zurück, zu ihrem Vater, mit dem sie lange allein war nach dem Tod der Mutter und beider Brüder. Und immer wieder zieht Abessinien an ihr vorbei. Das Traumland, Ort ihrer Phantasie, an den sie sich ein Leben lang aus der Wirklichkeit zurückgezogen und fortgeträumt hat. Als dieser eine rote Knopf, der statt Eugen aus dem Krieg zurückgekommen ist, auf ihrem letzten Weg von Rosis engem Mantel platzt, durchschreitet sie das Tor nach Abessinien.


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