Die junge Staatsanwältin Jorinde Peters vernimmt den 40-jährigen Michael Heckmann. Seit Jahren behauptet er, der Mörder seines Bruders Stefan und von dessen Freundin Ingrid zu sein. Der Fall wurde immer wieder zu den Akten gelegt, denn es gab weder eindeutige Spuren noch Beweise. Gründe, Heckmanns Aussagen anzuzweifeln, gab es jedoch genug. Die Staatsanwältin will nun in Gesprächen mit Michael, der als Patient in einer psychiatrischen Klinik lebt, herausfinden, was vor mehr als 25 Jahren im hessischen Vogelsberg passiert ist. Damals versuchte die -Hydroguerilla- mit Gewalt das Abpumpen von Grundwasser zu verhindern. Durch ein Foto, das der Rekonstruktion der Ereignisse dient, erkennt Jorinde Peters, dass sie selbst in diesen Fall involviert ist.
Anja Herrenbrück, geboren 1974 in Neuhaus/ Niedersachsen, studierte Germanisitk, Soziologie und Pädagogik. Seit 1998 arbeitet sie als Regieassistentin beim WDR. Zudem ist sie tätig als Autor, bearbeitet literarische Vorlagen und macht Regie- und Theaterarbeit.
hoerspielTIPPs.net:«Der Job in den Besetzungsbüros scheint manchmal sehr einfach: Wenn es um psychischologische Sonderfälle geht, springt offenbar automatisch eine Schublade auf und Jens Wawrczeck hüpft hinaus. Sicherlich, seine Qualität spricht für sich, und man konnte seine Performance bislang auch ausschließlich loben. Dennoch würde ich ihn auch gerne öfter mal außerhalb diese Festlegung hören.
Aber gut, auch in diesem Fall geht es also in die Psychiatrie. Dort sitzt Michael Heckmann, dem man den Mord an einem Mädchen, der schon 25 Jahre zurückliegt anlastet. Die Beweise reichen zwar nicht, aber Heckmann hat ein Geständnis abgelegt. Aufgrund seines geistigen Zustandes wurde er in die Psychiatrie eingewiesen und der Fall versandete. Jetzt will die junge Staatsanwältin Peters diesen noch mal aufrollen...
Der Fall ist recht pfiffig konstruiert - Dadurch, dass der Verdächtige keine Erinnerung an die Vorfälle zu haben scheint, werden die Geschehnisse nur bruchstückhaft serviert. Das Puzzle setzt sich für die Staatsanwältin, aber auch für den Hörer erst nach und nach zusammen. Die einzelnen Teile, die stets unterschiedlichste Motive vom Terroranschlag bis zum Mord aus Leidenschaft ans Licht fördern, bieten viel Raum, bis zur finalen Wendung zu spekulieren. Das sorgt für eine wirklich fesselnde Radiostunde.
Neben dem erneut großartigen Jens Wawrczeck ist schwer zu bestehen. Eva Meckbach kann als Staatsanwältin nur wenige Akzente setzen. Das liegt weniger an ihr, als an der zunächst farblosen Rolle, die quasi nur dazu dient, der Hauptfigur das wahre Geschehen zu entlocken. An einer Stelle bekommt die Figur aber einen persönlichen Bezug - ab diesem Punkt geht es dann auch über die reine Stichwortgeberrolle hinaus.
Erneut ein richitg guter, unterhaltsamer und vor allem auch origineller Krimi aus der ohnehin lobenswerten Krimiredaktion von DeutschlandRadio Kultur. Das Einschalten lohnt sich!»
🔥 Radio:Tipp der Hörspiel-Freunde
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 09.01.2012
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 30.10.2023
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