Hörspieljahrgang 1968
ein Hörspieltheorie von Klaus Ramm, NDR 1988
Im Mai 1968 die Graffittis an den Wänden von Paris: "Die Kunst ist tot", "Die Kunst ist Scheiße", "Auf die Straße mit der Kunst". Nur wenig später feiern auch in der Bundesrepublik Dichter und Kritiker hämisch den Tod der Literatur. Zugleich aber werden die radiotheoretischen Überlegungen von Brecht und Benjamin wieder aktuell zugleich brechen Möglichkeiten des experimentierenden, spielerischen, auch des aggressiv gegen das Radio gerichteten, gattungs- und grenzüberschreitenden Hörspiels im Massenmedium Rundfunk auf, wird die Forderung nach ästhetischer Autonomie erhoben, geraten Tabuthemen wie KZ oder NS-Justiz in den Blick, wird die ästhetische Autonomie lange vor Roman und Lyrik als gesellschaftlich produktive Kategorie begriffen und in Praxis umgesetzt. Die provozierende Vielfalt solcher Versuche, die Folgen, Weiterentwicklungen, auch die Sackgassen sollen beleuchtet werden wie die radikale Konsequenz, die hochfliegende Utopie und die enttäuschten Hoffnungen der politischen Aufbrüche, die mit dem Jahr 1968 bis heute verknüpft werden.
Ursendung: 07.05.1988
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