""Abfall, Bergland, Cäsar" erschien als erster Prosatext Werner Schwabs erstmals 1992. Er startete damit ein Projekt, von dem er in Interviews schon gesprochen hatte: die Publikation aus den "mehreren tausend Seiten Prosa¬arbeit in meinen Schubladen". Sehr jung schon hatte Schwab zu schreiben begonnen, wollte aber seine tagtägliche Schreibarbeit lange Zeit nicht "in den Rachen des ekelhaften Kunst- und Literaturbetriebes" werfen. Durch Schwabs frühen Tod sollte es für Jahre bei dieser fragmenthaften Veröffentlichung bleiben.
Die ersten "Buchstaben" des "A B C" entstanden 1988. Seine Position als Autor beschreibt er darin so: "Greifen wir etwas auf ... DENN greifen sollte man am selben letzten ende bloß innerhalb abstrakter vexierspiele dürfen, nur das ausgebürtige innerhalb des kopfes: DENN EINEN WIRKLICHEN menschen in der wirklichkeit: aus fleisch und blut und hirn und scheiße sollte man in wirklich¬keit nicht ergreifen dürfen: nein, einen solchen nicht."
1989 entstand diese Tonaufnahme: Schwab liest aus seinem "A B C" die Teile K und L, A und C. Den Soundtrack dazu komponierte Werner Jauk. Ein künstlerisches Dokument des früh verstorbenen Dichters."
Werner Schwab wäre im Februar 50 Jahre alt geworden. 1958 in Graz geboren und 1994 dort gestorben, hatte er zunächst Bildhauerei an der Akademie in Wien studiert. Vor seinem brachialen Eingreifen in die deutschsprachige Bühnenszene sei er nur ein einziges Mal im Theater gewesen, behauptete er selbst, und zwar zur Pause. Immer auch umstritten für seine mildelosen Verätzungen in unverwechselbarer Kunstsprache, war er schon vor seinem frühen Tod zum Maßstab geworden. Allein im Jahr 1992 zeigten mehr als 40 Theaterhäuser sein Stück "Volksvernichtung oder Meine Leber ist sinnlos".
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