Sie hängen herum, an der Bar, in der Stadt, am Küchentisch. Sie philosophieren über Gott, die Welt und die Frauen, lösen Kreuzworträtsel, schauen Skirennen, fischen im Rhein: die liebenswerten Antihelden Fred und Franz, zwei schräge Vögel wie aus einem Film von Aki Kaurismäki oder Jim Jarmusch.
Nach seiner Dorftrilogie mit "Sez Ner", "Hinter dem Bahnhof" und "Ustrinkata" ist dem jungen Bündner Autor Arno Camenisch mit "Fred und Franz" ein wunderbares Kabinettstück gelungen. Verschroben, schelmisch, poetisch, melancholisch sind die beiden Protagonisten Fred und Franz. Das skurrile Narrengespann ist nicht mehr lokal verankert wie die Figuren in den früheren Erzählungen von Camenisch. Sie können uns ebenso in der Stadt begegnen wie in der Provinz, im bündnerischen Bergdorf oder im Zürcher Kreis 4. Was sie auszeichnet ist die Sprache. Arno Camenisch erweist sich einmal mehr als ein hellhöriger Seismograph, der die musikalischen, klanglichen, rhythmischen Bewegungen der Sprache gekonnt und kunstvoll einsetzt.
Arno Camenisch, 1978 im Dorf Danis-Tavanasa in der Surselva geboren und aufgewachsen, veröffentlicht nach der Trilogie "Ustrinkata", "Sez Ner" und "Hinter dem Bahnhof" mit "Fred und Franz" seine vierte Erzählung. Nach "Ustrinkata" hat er nun auch "Fred und Franz" als Hörspiel umgearbeitet. Arno Camenisch ist Mitglied des Spoken-Word Ensembles "Bern ist überall". Er wurde, u. v. a. mit dem Berner Literaturpreis und dem Eidgenössischen Literaturpreis ausgezeichnet.
Vorstellung im OhrCast
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 25.09.2023
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