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Funkhaus Masurenallee

Originalhörspiel - ein Hörspiel von Friedrich Karl Kaul, Rundfunk der DDR 1951


⏰ 81 Min.

🎬 Regie: Gottfried Herrmann

🎼 Musik: Oskar Sala

Im Jahr 1950 war das im britischen Sektor von Berlin gelegene Haus des Rundfunks in der Masurenallee noch eine Enklave. Hier waren die Sender der DDR zu Hause, bewacht von der Sowjetarmee. Aber nicht jeder wusste das. So kam damals - in der Annahme, er sei im RIAS - ein Arbeiter aus Aue ins Funkhaus, weil er von den schweren Arbeitsbedingungen im unter sowjetischer Verwaltung stehenden Wismutbergbau berichten wollte. Man ließ den aufgeregten Mann in diesem Glauben und brachte ihn zum Chef vom Dienst. Nie wieder hörte man danach von ihm. Doch der Fall und das spurlose Verschwinden des Mannes wurden bekannt. Die Westberliner Presse sprach von Menschenraub, die Justiz schaltete sich ein. Es kam zur Verhaftung und zum Prozess gegen vier Mitarbeiter des DDR-Rundfunks. Der Prozess vor dem Schwurgericht in Moabit ging für die Angeklagten allerdings mit einem Freispruch aus, da Beweise für eine Entführung nach Ostberlin nicht beigebracht werden konnten. Ihr Verteidiger war der Rechtsanwalt Friedrich Karl Kaul, zugleich Justitiar des DDR-Rundfunks. Mit ebenso großem Geschick wie er die Angeklagten verteidigte, hat er ein Hörspiel über diesen Fall verfasst, natürlich mit eindeutiger Parteinahme gegen das ´ekle Lügengewebe´ des Westens - auf diese Weise ein höchst aufschlussreiches, authentisches Dokument des kalten Krieges im Radio.

´Der Prozeß gegen die Mitarbeiter des demokratischen Rundfunks Gladewitz, Löwenberg, Hartmann und Schmidt ist in unser aller Erinnerung ein Prozeß, der, wie der Verteidiger der Angeklagten, Dr. Kaul, zu Beginn seines Plädoyers hervorhebt, der unseligen Zerrissenheit unseres Vaterlandes entsprungen ist. Der demokratische Rundfunk spricht also nicht nur in eigener Sache, wenn er diesen skandalösen Prozeß als Hörspiel ´Funkhaus Masurenallee´ sendet, zumal die infame Anklage wegen Menschenraubs nicht die einzige ihrer Art in der westlichen Gerichtspraxis ist.
Als Verfasser des Hörspiels begegnen wir dem Verteidiger der Angeklagten, Dr. Kaul, der nicht nur ein glänzender Sachkenner auf seinem Fachgebiet, sondern auch, wie das Beispiel beweist, mit den Gesetzen des Aufbaus eines Hörspiels wohlvertraut ist. Ein packendes Funkerlebnis von aufrüttelnder Wirklichkeitsgestaltung! (...)
Wer drängt auf diesen Prozeß, in dem aufrechte, der besseren Zukunft ihres Volkes dienende deutsche Menschen der Menschenverschleppung angeklagt werden können? In wessen Händen laufen alle schmutzigen Fäden zusammen? Wir erfahren die Antwort, wenn wir Captain Williams sprechen und argumentieren hören. Ob es sich um die Kriminalpolizisten handelt, die nach Gangstermanier arbeiten, um die Belastungszeugen, wie etwa den erbärmlichen Agenten Hunger oder die eingeschüchterte Frau Weber, sie alle sind Werkzeuge in der Hand dieses Captain, der die ´Kommunistenbande´ aus der Masurenallee hinauswerfen will und noch einiges mehr erreichen möchte. Sein mit verwerflichen Methoden eingefädelter Prozeß scheitert kläglich. Die Verteidigung zerreißt das ganze ekle Lügengewebe. (...)
Die Besucher des ´Tags des demokratischen Rundfunks´ in der Pionierrepublik ´Ernst Thälmann´, Wuhlheide haben Gelegenheit, die Generalprobe dieses wertvollen Hörspiels mitzuerleben. Kurz danach, am 30. September um 17.30 Uhr, erfolgt sodann die Sendung von ´Funkhaus Masurenallee´, über den Berliner Rundfunk, die jeden deutschen Menschen interessieren wird.´ (Berliner Zeitung 30.09.1951)



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