Dargestellt wird die Isolation eines Epilektikers, der sich und seine Verhaltensweisen emotionslos in der deskriptiven Sprache eines Beobachters registriert. Hubert Wiedfeld schreibt dazu: "Das Hörspiel ´Crueland´ ist nicht die Anamnese eines Kranken, sondern im ständigen Wechsel von Alter, Symptomen, Persönlichkeitsmerkmalen, Situationen entsteht facettenartig aus Partikeln verschiedener authentischer Fallbeschreibungen eine Person, die eher kollektive Züge trägt. Diese Person bekommt durch die Konfrontation mit ihrer (unserer) Umwelt aber doch so etwas wie ein individuelles Schicksal. ´Crueland´ reagiert sehr empfindlich auf kleinste Störungen der Leistungs- und Konsumrituale mit Zynismus und Brutalität: in ´Crueland´ sind Minderheiten, deren Verhalten nicht normenkonform abläuft, dem diffus sich entladenden Aggressionsstau schutzlos ausgesetzt."
Hubert Wiedfeld, geboren 1937 in Braunschweig, studierte Psychologie und Germanistik. Er gehört zu den produktivsten deutschen Hörspielautoren und wurde für seine Arbeiten mehrfach ausgezeichnet. Für "Crueland" erhielt er 1972 als erster deutscher Autor den angesehenen Prix Italia. Der WDR produzierte von ihm, u. v. a. "Southern Bird Calls" (1996) und "Mutabor oder Die Sprache der Störche" (1997).
🔥 Prix Italia 1972
Hörspielpreis der Kriegsblinden 1972
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