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Goethes Märchen von denen Irrlichtern erzählt

ein Hörspiel von Johann Wolfgang von Goethe, SWF 1988


""Goethes "Märchen" ist eine erzählte Oper", schrieb Novalis 1798.
Ein Fährmann setzt zwei lachend-flatternde, spöttische Irrlichter über den Fluß, die grüne Schlange leuchtet mit ihrem Körper in unterirdische Gewölbe hinein, in denen hinter tönendem Erz metallene Grottenkönige zu sprechen beginnen, bis der ganze Tempel sich wie ein Schiff bewegt, die süße Lilie singt zur Harfe - später kracht splitternd die Hütte des Fährmanns zusammen, der Riese möchte wie gewöhnlich morgens im Fluß baden, taumelt dann aber über eine nie zuvor gesehene lange und prächtige Brücke.
Allein dieser winzige Ausschnitt aus einer fantastischen Fülle schnell und beweglich wechselnder Szenen ermöglicht durchaus die Vorstellung bizarrer Geräusche und wundersamer Klänge. Vollends dann das schillernde Universum der im Text beschriebenen Lichtgarben und -schattierungen läßt den Verglich mit einer Oper plausibel erscheinen.
Eingebettet ist die fantastische Novelle im Werk "Unterhaltungen deutscher Ausgewanderter". In geselligem Kreise werden Gespräche über die Französische Revolution, "Bildungspolitik" etc. geführt. Dazwischen erzählen sich die Teilnehmer Geschichten - unter anderen eben "Das Märchen" - in denen die angesprochenen Zeitprobleme zu solchen der moralischen Gesinnung und zwischenmenschlichen Verständigung werden."



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