""Goldfüchse" nannte man die Golddukaten – damals, als die Sache passiert ist, in München anno 1906, unter der milden, volksnahen Regentschaft des Prinzen Luitpold. Es war die Zeit, in der die Maß Bier hierzulande 24 Pfennig kostete, wo im Hofbräuhaus zum ersten Mal Papierservietten verwendet wurden, eine Putzfrau 25 Pfennig Stundenlohn bekam und ein Soldat der königlich-bayerischen Infanterie namens Willi König mit einem Hilfsarbeiter im königlich-bayerischen Münzamt einen folgenreichen Umgang hatte. In dessen Verlauf brachten die beiden es immerhin zu dem Ruf, Deutschlands wagemutigste Gauner zu sein, bis ihnen noch im selben Jahr ein preußischer Schuster den Rang ablief, der als Hauptmann von Köpenick bekannt wurde."
Willy Purucker, geb. 1925 in München. Ab 1947 Reporter und Sprecher beim Rundfunk, Autor und Regisseur von Hörspielen und Fernsehfilmen. Drehbücher, u. v. a. Löwengrube (1989-91), Frische Ware (2000). BR-Hörspiele, u. v. a. Das Quartett (1956), Und einer bläst Posaune (1959), Die Grandauers und ihre Zeit (1985). Auszeichnungen, u. v. a. Adolf-Grimme-Preis in Gold (1992), Bayerischer Verdienstorden (1999).
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