Kompass-Berg (Christian) ist als deutscher Junge in China aufgewachsen und gerät in einen Bürgerkrieg. Er und sein Freund Großer-Tiger werden beim Drachensteigen von Soldaten in einen Zug verfrachtet und an einem fremden Ort ausgesetzt. Als Gefangene müssen sie eine lange Reise durch die Mongolei antreten, erst mit einem LKW, dann auf Pferden und Kamelen. Die Kinder haben als unverdächtige Kuriere einen wichtigen Geheimauftrag, von dem niemand wissen darf, schon gar nicht ihre Reisebegleiter: Grünmantel, ein betrügerischer Kaufmann, ist ein durch und durch schlechter Mensch, aber auch ihr Reiseführer, der Soldat Glück, hat eine dunkle Vergangenheit. Unterwegs begegnen sie Nomaden und Wegelagerern - viele gefährliche Situationen können sie nur durch Klugheit und Witz meistern.
Fritz Mühlenweg
(1898-1961), aufgewachsen in Konstanz, geriet gegen Ende des Ersten Weltkriegs in französische Kriegsgefangenschaft, war danach mehrere Jahre als Drogist tätig, bevor er als Angestellter der neu gegründeten ´Luft Hansa´ an der Mongolei-Expedition Sven Hedins teilnahm. Zwischen 1927 und 1932 verbrachte Mühlenweg auf Forschungsreisen viele Monate in der Wüste Gobi. Danach studierte er Malerei in Wien, heiratete die österreichische Malerin Elisabeth Kopriva und lebte mit ihr und schließlich sieben gemeinsamen Kindern als Maler und Schriftsteller in Allensbach am Bodensee.
hoerspielTIPPs.net:«Die Vorlage zu diesem Hörspiel ist Fritz Mühlenwegs größter Bucherfolg. Für das Werk, das heute hauptsächlich unter dem Titel ´Großer Tiger und Christian´ bekannt ist, erhielt er auch 1955 den Friedrich-Gerstäcker-Preis der Stadt Braunschweig.
Die Geschichte ist grundsätzlich eine typische Abenteuererzählung, so wie es sie in den fünfziger Jahren für Jungendliche mehrfach gab. Allerdings hat sie, im Gegensatz zum Gros der Konkurrenz, Besonderheiten. Zum einen ist der Stil sehr auf den Inhalt zugeschnitten, zum anderen wird die uns fremde Kultur sehr fundiert nahegebracht.
Mühlenweg ließ viel der Erfahrungen über das Land und die Menschen, die er während seiner langjährigen Reisen machen durfte, in das Buch einfließen.
All das führt dazu, dass trotz fiktivem Inhalt die Figuren sehr glaubwürdig bleiben. Grade die asiatischen Charaktere sind - ohne dabei zu klischeehaft zu wirken - sehr gelungen.
All das bleibt auch in der Hörspielumsetzung erhalten. Wenngleich man dies hier nicht konsequent bei allen Figuren beibehält. Sehr auffallend ist das bei ´Großer Tiger´, der den am deutlichsten asiatisch gefärbten Charakter innehat.
Insgesamt ist die Besetzung durch die Bank erstklassig. Insbesondere Christian Brückner als Erzähler und Hans-Peter Hallwachs als Herr Grünmantel sorgen für die deutlichsten Akzente.
Die Geschichte wird auch im Hörspiel gut erzählt. Neben dem großen Handlungsrahmen gibt es immer wieder kleinere Episoden, die den Hörer immer wieder mit neuen interessanten Geschichten versorgen und das Hörspiel insgesamt sehr unterhaltsam machen.
Die Umsetzung ist gelungen, Musik und Geräusche lassen die Kulisse der Vorlage sehr lebendig und glaubhaft wirken.
Ein schönes, großes Abenteuerhörspiel, das aufgrund der gelungenen Umsetzung eine Empfehlung wert ist.»
Vorstellung im OhrCast
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