Eine Hommage an die Autonomie der Wörter. Grundlage des Hörspiels ist eine Wörterschlange von Verben mit den Präfixen ´aus´, ´an´, ´ab´ und ´auf´. Jeweils acht formiert Mon zu Infinitivsätzen, die einer alphabetischen Ordnung folgen. Die Schlange beginnt mit ´ausarten´ und endet mit ´auszwitschern´ bei Z. Die vier Stimmen tasten zielgenau, wie hemmungslos, die akustischen Spielräume der Wörter ab – bis dahin, dass sie den Laut des Wortes statt seines Sinnes hervorkehren oder atem- und lautgestische Sinnbezüge heraufbeschwören. Wer sich diesem akustischen Spiel zwischen Semantik, Nonsens und Musikalität überlässt, der wird mit dem Leuchten der Wörter aus der Wirklichkeit wie des Traumes belohnt.
Das Stück wurde als Hörspiel des Monats Mai 2007 ausgezeichnet. Aus der Jurybegründung: ´Allseits anerkannter Autor agitiert außergewöhnlich alliteral, aufregend assonant. A-affine Alphabet-Aufreibungen amüsierten ausdrücklich alle Auditoren. Autonome Alphabet-Artistik, andererseits anarchische Alltags-Abstraktionen animieren alles anzuhören. Alle Achtung!´
Mit einer Einführung des Autors.
Franz Mon, eigentlich Franz Löffelholz, geb. 1926, lebt in Frankfurt am Main. Autor, Grafiker, Lektor. Ab 1960 Mitherausgeber der Anthologie ´movens´. 1962 Gründung des Typos-Verlags. Gedichte, theoretische Schriften zur Konkreten Poesie, u. v. a. ´Zur Poesie der Fläche´ (1966), Hörstücke, u. v. a. ´Artikulationen´ (1964), ´das gras wies wächst´ (SR/BR/WDR 1969), ´von den fahrplänen braucht man nicht zu reden´ (WDR 1996, Karl-Sczuka-Preis).
Franz Mon, (Pseudonym für Franz Löffelholz), geboren am 8. Mai 1926, ist einer der bedeutendsten, mehrfach ausgezeichneten Dichter der internationalen Konkreten Poesie, deren Qualität und deren Prinzipien er auch in seine Hörspielarbeiten übertragen hat. Er starb am 7. April 2022 in seiner Geburtsstadt Frankfurt am Main.
hoerspielTIPPs.net:«Das ´Hörspiel des Monats Mai 2007´ zeigt mal wieder eindrucksvoll, was das Radio kann - nämlich manchmal gewaltig nerven. Was vielleicht in kurzen Sequenzen noch ganz nett, originell und witzig wäre, ist über die Spielzeit von fast vierzig Minuten einfach zu viel des Guten. Man sitzt wie gelähmt vor der Box und fragt sich, was das denn nun soll? Hat das irgendeinen Anspruch? Was will mir das gehörte sagen? Vermutlich nichts, außer das der Autor einen Heidenspaß daran hat, mit Worten zu hantieren.
Schade, dass ich diesen Spaß beim Hören auch nicht nur ansatzweise hatte.»
🔥 Hörspiel des Monats Mai 2007
Ursendung: 16.05.2007
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 01.07.2022
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