In Peter Hirches Hörspiel "Heimkehr" erinnert sich eine einsame alte Frau, die sterbend in einem Krankenhaus fern der Heimat liegt, noch einmal an wichtige Stationen ihres Lebens. Sie stellt sich die Frage, ob der Verlust ihrer Heimat auch Strafe für eine vergangene Schuld sein kann. Hat sie nicht genug geliebt, da alle Harmonie des Lebens, für die Heimat nur ein äußeres Symbol war, sich immer wieder in Disharmonie verkehrte? Die alte Frau forscht in den auftauchenden Bildern und Assoziationen nach einem Zusammenhang ihres zersplitterten Lebens. Dabei macht sie die Erfahrung, dass in der Erinnerung sich auch Dissonanzen zu einem sinnvollen Ganzen fügen können.
Peter Hirche, am 2. Juni 1923 in Görlitz/Schlesien geboren, war 1941 unmittelbar nach dem Abitur Soldat und wurde 1945 entlassen. Zwei Jahre war er Kabarettist, dann Bauhilfsarbeiter, Nachtwächter und freier Autor. Hirche schrieb Features, Theaterstücke, Drehbücher und vor allem Hörspiele, so unter anderem "Die seltsamste Liebesgeschichte der Welt" (1953), "Lob der Verschwendung" (1954),"Heimkehr" (1955) , "Nähe des Todes" (1958), "Der Unvollendete" (1961), "Miserere" [1965], "Gemischte Gefühle" [1967].Anlässlich seines Hörspiels "Miserere" erhielt er 1966 für sein bis dahin verfasstes radiophones Werk den Hörspielpreis der Kriegsblinden, außerdem den Prix Italia für "Heimkehr" (1955) und den Gerhart-Hauptmann-Preis. Peter Hirche starb am 1. August 2003.
🔥 Prix Italia 1955
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