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Heldenfriedhof

Hörspielbearbeitung - ein Hörspiel von Thomas Harlan, BR 2006


⏰ 109 Min.

🎬 Regie: Ulrich Lampen

🛠 Bearbeitung: Michael Farin

🎼 Musik: Martina Eisenreich

🎤 Mit: Erzähler: Friedhelm Ptok
Enrico: Sylvester Groth
Freund Georg Maria Pauen: Peter Fricke
Frau: Krista Posch
Bubnic: Felix von Manteuffel
Dottoressa: Eva Gosciejewicz

1. Teil: Ich bin nicht mehr in mir - Das Leben des Enrico Cosulich
2. Teil: Heldenfriedhof - Der Roman des Enrico Cosulich

Inhaltsangabe: Am 20. Mai 1962 werden auf dem Triester Heldenfriedhof 14 Tote in frisch ausgehobenen Gruben entdeckt. Die Selbstmörder, die mit Bergsteigerausrüstung und bunten Murmeln in den Taschen in Paaren zusammen liegen, geben ein verstörendes Bild ab. Die Frage nach Herkunft und Motiv der Toten durchzieht den Roman, der zu großen Teilen aus Dokumenten und Protokollen, bzw. Berichten, die solche zitieren, besteht. Nach und nach wird offenbar, dass es sich um Überlebende des nationalsozialistischen Kommandos ´Reinhard´ handelt, dem während des Zweiten Weltkriegs die Triester Reismühle ´San Sabba´ als Gefängnis- und Hinrichtungsstätte diente. Die Spurensuche führt unter anderem nach München in die Bräuhausstraße, in der der kollektive Selbstmord unter dem Deckmantel einer Tarnfirma akribisch geplant wird. Es geht um die Erfüllung eines alten Eides, dem Feind nicht lebendig in die Hände zu fallen.
Thomas Harlans Roman ist ein Kosmos aus unzähligen historischen wie fiktiven Personen und spielt an so verschiedenen Orten wie Triest, Mozambique und der Ramsau. In verschiedenen Erzählstilen werden Ereignisse zwischen 1942 und 2000 behandelt. Schlüsselfigur in dem Geschehen ist Enrico Cosulich, der als Leiter des Instituts für forensische Medizin in Triest und als Sohn eines der Opfer von ´San Sabba´ mit den Selbstmördern in Verbindung steht. Cosulich schreibt jedoch auch selbst an einem Folgeroman mit dem Titel Heldenfriedhof, der einen ´Untersuchungsbericht, ein bis ins Unendliche reichende Forschungsprojekt´ darstellt. Der Tag, an dem der erste Teil dieses Romans veröffentlicht wird, ist genau jener 20. Mai 1962, an dem sich das darin Erzählte tatsächlich ereignet. Realität und Fiktion verbinden sich zu einer Schleife, die sich bis zum Ende des Romans nicht löst. Michael Farin ist in seiner Bearbeitung zwei Perspektiven gefolgt. Ich bin nicht mehr in mir beschäftigt sich mit dem Leben und der rätselhaften Identität von Enrico Cosulich und stellt die Exposition für ´Heldenfriedhof - Der Roman des Enrico Cosulich´ dar.
´Der Roman ´Heldenfriedhof´ ist ein irritierendes Kaleidoskop, vielschichtig, schillernd, oszillierend. Die beiden daraus entwickelten Hörspiele beschreiten, jedes für sich, verschiedene Wege, um aber dennoch zum selben Ziel zu gelangen. Sie ermöglichen eine Reise in die Vergangenheit, die Wirklichkeit, und eine Reise in die Zukunft, die Fiktion. Zusammen ergeben sie das Spiegelkabinett Gegenwart.´ (Michael Farin)


Thomas Harlan, geboren 1929 in Berlin, lebte von 1960 bis 1964 in Polen, danach in Italien, Angola, Guinea-Bissau, Chile, Portugal, Haiti und Frankreich. Harlan schrieb Gedichte, Drehbücher und Theaterstücke, außerdem drehte er Filme. Harlan starb 2010.

hoerspielTIPPs.net:
«Von diesem zweiteiligen Hörspiel wird oft nur der letzte Teil gesendet. Wenn dieser auch in sich geschlossen ist, für das Verständnis des Ganzen wäre es vielleicht sinnvoller, beide Teile zu kennen.
Denn was Thomas Harlan hier abliefert ist stilistisch nicht so einfach zu bewältigen. Denn hier geht es schon ziemlich wild zu - ein ideales Betätigungsfeld für Ulrich Lampen, der dies nahtlos weiterführen kann.
Heraus kommt ein etwas abstrus wirkendes Hörspiel, dass den Hörer ordentlich fordert - diese Produktion ist nichts für nebenbei!
Das Zuhören wird allerdiings etwas durch die etwas unmotivierte Erzählweise erschwert, so dass man sich hier zwischendurch zum aufmerksamen Zuhören zwingen muss.

´Heldenfriedhof´ ist fernab des Mainstreams leider nur etwas für einen sehr eingeschränkten Hörerkreis - wer sich auf dieses ungewöhnliche Abenteuer einlassen möchte, sollte allerdings ein sehr disziplinierter Zuhörer sein.»

Ursendung: 18.09.2006

Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 16.06.2018

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