Ist Verjüngung möglich? Die Geschichte spielt im Moskau der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts. In seiner Privatpraxis versorgt Professor Filipp Filippowitsch Preobrashenski finanzkräftige Patienten, die an dieser Frage besonderes Interesse haben. Durch die Implantation der Hypophyse eines jung verstorbenen Mannes in das Gehirn des Straßenköters Bello will er eine zufriedenstellende Methode entwickeln, das Altern endlich abzuschaffen. Aber der Hund wird durch die gewaltige Operation nicht verjüngt, sondern entwickelt sich überraschend zu einem Menschen, der nun seinerseits mit seinem Schöpfer zu experimentieren beginnt. Der neu geschaffene Mensch entfesselt jene Kräfte, die der Professor bis dahin zu kontrollieren glaubte. Ein Sturm fegt durch die Praxis des Gelehrten, der schließlich die ganze Stadt durcheinander wirbelt. Die synthetische Kreatur bringt nicht das Paradies, sie begnügt sich mit der Zerstörung aller vorhandenen zivilisatorischen Errungenschaften. Preobrashenski weiß in seiner Not keinen anderen Rat. Er greift noch einmal zum Skalpell.
Michail Bulgakow, im Mai 1891 in Kiew geboren, also noch im Zarenreich, studierte Medizin und war als Arzt in den Zeiten des russischen Bürgerkrieges bei Kampfeinheiten verschiedenster politischer Ausrichtungen tätig: bei der Ukrainischen Republikanischen Armee, bei der Roten Armee und bei den Weissen Garden. Ab 1921 war er in Moskau schriftstellerisch tätig. Ab 1930 wurden seine Werke nicht mehr publiziert. Er ging Stalin um Hilfe an, kam zuerst als Regieassistent beim Tschechow-Kunsttheater Moskau unter, war 1932 an der Inszenierung von Gogols "Die toten Seelen" beteiligt und wurde1936 im Bolschoi-Theater Librettist und Übersetzer. Er starb im März 1940. Bulgakow galt als der grosse Satiriker der Sowjetunion.
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