Das Briefportrait skizziert das unruhige und suchende Leben des Dramatikers Cäsar von Arx (1885-1949), seine Erfolge und Misserfolge, seine Kämpfe und Depressionen. Es verzichtet auf kommentierende Texte und beschränkt sich zum Teil erstmals öffentlich gemachte Briefe und Aufzeichnungen, Briefe an den Vater, an den Freund Walter Richard Amman, an und von Bundesrat Ph. Etter, Briefe von Zuckmayer, Georg Kaiser, Ödön von Horvath, denen von Arx tatkräftig half. In persönlichen Zeugnissen wird so unmittelbar das bewegende Schicksal eines Dramatikers spürbar, der sich als 25jähriger zum Ziel gesetzt hatte, einmal der erste Dramatiker der Schweiz zu werden.
Das Hörspiel macht das politische und ideologische Klima der Schweiz zwischen 1920 und 1950 spürbar, vor allem während der Zeit der geistigen Landesverteidigung.
Cäsar von Arx (1895-1949) wurde in Basel geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie und war schon während der Studienzeit Regieassistent beim Basler Theater. Nach dem Studium ging er nach Leipzig, wo er als Regisseur und Dramaturg arbeitete. Zurück in der Schweiz arbeitete er am Zürcher Schauspielhaus und begann selber Stücke zu schreiben. Als freier Autor lebte er vor allem von Festspielaufträgen, was er weniger als Berufung denn als notwendigen Broterwerb betrachtete. Er litt darunter, als ernsthafter Dramatiker zu wenig beachtet zu werden. Im Zuge der geistigen Landesverteidigung wehrte er sich dagegen, ideologisch vereinnahmt zu werden. Zur 400-Jahrfeier der Eidgenossenschaft schrieb er 1941 im Auftrag des Bundesrats das Bundesfeierspiel. Von Arx verbitterte zunehmend und nahm sich am Tag, als seine Frau starb, das Leben.
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