Der englische Autor Walter Savage Landor wurde von Nietzsche zu einem der vier "Meister der Prosa" des 19. Jahrhunderts gezählt. Und bald vergessen. Doch Landor ist auch für das 21. Jahrhundert ein hochaktueller, weil unbequemer Klassiker. Er wurde bewundert wegen seines Stils und Esprits und gefürchtet wegen seiner Schärfe und Polemik. Berühmt wurden seine "Imaginary Conversations" – eine Serie geschliffener und geistreicher Dialoge zwischen literarischen und politischen Persönlichkeiten, von Helden der antiken Mythologie bis zu Landors Zeitgenossen. Es sind Unterhaltungen, die so nie stattfanden, aber stattgefunden haben könnten, ja: sollten. Wie unter einem Brennglas entzünden sich hier die Konflikte, Begierden, Träume und Schwächen, die die Menschen und die Geschichte antreiben. So auch in den zwei Gesprächen dieser Auswahl, die von der Hybris der Macht erzählen, von ihrer Selbstrechtfertigung und ihrem Preis.
Walter Savage Landor (1775-1864) schrieb Gedichte, Prosa, Epigramme und Traktate auf Englisch wie Latein, letzteres, u. v. a. um der Zensur zu entgehen. Sein radikaler Liberalismus und sein unbeugsames Temperament brachten ihn Zeit seines Lebens in Konflikt mit der Obrigkeit.
Ursendung: 16.11.2013
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