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In der Sache J. Robert Oppenheimer

Dokumentation - ein Hörspiel von Heinar Kipphardt, DRS 1964


Vor 50 Jahren schrieb der deutsche Dramatiker Heinar Kipphardt sein bedeutendstesDokumentarstück. Darin schildert er die Gewissens-Konflikte des amerikanischen Physikers RobertOppenheimer, welcher einer der "Väter" der Atombombe war. Es geht um die Entwicklung und denAbwurf der ersten Atombombe.Robert Oppenheimer (1904 - 1967) erkannte sehr früh, welche vernichtende Gefahr von einerAtombombe ausgeht. Als massgebender Wissenschaftler musste er sich fragen: Was ist wichtiger,staatsbürgerliche Loyalität oder die Sorge um den Fortbestand der Menschheit? Spätestens nachdem Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki empfand Oppenheimer, dass er Blut anseinen Händen habe. Gegen alle moralischen Bedenken arbeitete er aber auch nach Ende deszweiten Weltkrieges weiter für die "Atomic Energy Commission". Sein Ziel: die Entwicklung derWasserstoff-Bombe zu verlangsamen, respektive ganz zu stoppen.1954 musste sich Oppenheimer deshalb einem Untersuchungsverfahren der Atomenergie-Kommission der Vereinigten Staaten stellen. Es war die Zeit des Kalten Kriegs und derKommunistenhatz des Senators McCarthy. Oppenheimers Absichten wurden ihm nun alsstaatsfeindliche Aktivitäten ausgelegt. Er wurde sogar als Sowjetagent verdächtigt. Am Ende desVerfahrens wurde er wegen "unamerikanischer Umtriebe" zum Sicherheitsrisiko erklärt und verlorsein Amt. Es war das Ende einer glänzenden Wissenschaftler-Karriere.Heinar Kipphardts Hauptquelle für sein Stück war das 3000 Seiten starke Protokoll desUntersuchungsverfahrens der Atomenergie-Kommission der Vereinigten Staaten.


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