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Jerusalem. Desafinado

ein Hörspiel von Guido Gin Koster, rbb 2013


Naomis Großmutter ist gestorben. Und weil Naomis Familie dem jüdischen Brauch nach die liebe Verstorbene spätestens am folgenden Tag beerdigen muss, wird es nun – Trauer hin oder her – einigermaßen turbulent. Hals über Kopf fliegen Naomi und ihr Mann Guido, Nicht-Jude, nach Jerusalem. Dort aber wurde die Trauerfeier kurzerhand wieder abgesetzt – die arabischen Totengräber streiken. Was für ein Unglück! Der Leichenschmaus ist bestellt, die Trauergäste längst bereit, und der orthodoxe Onkel Ari droht gar, das Kaddish für seine Mutter zu verweigern. Wenn Onkel Ari wüsste, dass sich die höchst eigensinnige Großmutter – Überlebende des Holocaust, Flüchtling und Einwanderin – das Leben genommen hat, er würde wohl gar nicht erst zur Beerdigung erscheinen. Was tun? Erst einmal gar nichts: das Ende des Streiks abwarten. Währenddessen hat Guido Zeit, Jerusalem von einer ganz eigenen und Naomis vielköpfige Familie von allen ihren Seiten kennenzulernen. Und derer gibt es wahrlich viele.

Guido Gin Koster, geboren 1962 in Trier, aufgewachsen in Luxemburg, Frankreich und Deutschland. Studium der Romanistik, Geschichte sowie Orgel und Komposition. Lebt in Berlin und schreibt Prosatexte, Theaterstücke, Hörspiele und Drehbücher. Mehrere Auszeichnungen, u. v. a. Hörspiel des Monats März 2005 für "Quel beau voyage".

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