Joseph Süß Oppenheimer - Aufstieg und Fall eines jüdischen Bankiers:
Stuttgart im Februar 1738. Vor den Toren der Stadt haben Handwerker einen zehn Meter hohen Galgen aufgebaut, an dessen Spitze ein Eisenkäfig baumelt. Mehr als 10.000 Menschen sind zusammengekommen, um ein makabres Schauspiel zu erleben - die Hinrichtung des jüdischen Bankiers Joseph Ben Issachar Süßkind Oppenheimer.
Viele Jahre hatte Oppenheimer, genannt ´Jud Süß´, dem württembergischen Herzog Karl Alexander als Privatsekretär gedient, ihn in finanziellen Angelegenheiten beraten und dabei selbst ein Vermögen gemacht. Der jüdische Bankier half dem katholischen Herzog, seine absolutistische Herrschaft auszubauen, die Staatskasse durch neue Steuern zu füllen und die protestantischen Landstände politisch zu entmachten. Beide frönten einem luxuriösen Lebensstil und provozierten damit Neid und Mißgunst in ihrer Umgebung. Als der Herzog im März 1737 an einem Schlaganfall starb, wurde Joseph Oppenheimer noch am selben Tag festgenommen. Die Anklagepunkte waren Hochverrat, Majestätsbeleidigung und Schändung der protestantischen Religion. Eine Begnadigung Oppenheimers knüpften die Richter an die Bedingung, zum christlichen Glauben zu konvertieren. Als der Angeklagte ablehnte, war sein Schicksal besiegelt - obwohl die Richter für keinen einzigen Anklagepunkt einen schlüssigen Beweis vorlegen konnten.
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