1. Teil: Die sie als letzte sahen
2. Teil: Die Antwort
3. Teil: Die Ecke
Inhaltsangabe: Wahrheitsgemäßer Bericht über einen Mord und seine Folgen: Es geschah in der Nacht vom 14. zum 15. November 1959. In dem kleinen Ort Holcomb in Westkansas wird die vierköpfige Familie Clutter, die in einem einsam gelegenen Farmhaus wohnt, aus den Betten geholt, gefesselt, und - nachdem die Unbekannten das Haus durchsucht haben - durch Kopfschüsse mit einem Gewehr getötet. Die Beute: zwischen vierzig und fünfzig Dollar. Der Safe, auf den es die beiden Täter abgesehen haben, existiert nicht.
Die Morde geschehen eher zufällig. Ein ´psychologischer Unfall´, wie Capote schreibt. Der 31-jährige Perry Smith und der 28-jährige Richard (Dick) Hickock - beide Außenseiter der Gesellschaft und voller Minderwertigkeitsgefühle - geraten in Streit. Der sensible Perry will dem Angeber Dick beweisen, dass er mehr Mut als sein Kumpel hat, dass Dick ein Feigling ist. Und dass sein ständiges Gerede, es dürfe ´keine Zeugen´ geben, nur Wichtigtuerei war. So kommt es, dass die Familie Clutter brutal ermordet wird.
Nach der Tat fliehen die beiden jungen Männer nach Mexiko. Dort leben sie von kleinen Gaunereien und lassen sich - zumindest Dick - mit Mädchen ein. Doch schon nach kurzer Zeit geht ihnen endgültig das Geld aus. Sie kehren in die Staaten zurück. Perry weiß, dass es Wahnsinn ist, ausgerechnet nach Kansas zu fahren - noch dazu mit einem gestohlenen Wagen. Aber er will sich von Dick nicht trennen, glaubt immer noch, dass ihm nichts geschehen kann, solange er sich nicht von ihm trennt. Während die Polizei in ihrer Fahndung immer näher kommt, fühlt sich Dick völlig sicher. Er unterschreibt gestohlene Schecks mit seinem eigenen Namen. Und hat Glück: die beiden werden zwar erkannt, können aber rechtzeitig nach Miami entkommen - und von da weiter nach Westen, nach Las Vegas.
Am 30. Dezember 1959 werden Perry Smith und Dick Hickock in Las Vegas verhaftet - zunächst nur wegen Scheckbetrugs, denn die Morde können ihnen noch nicht nachgewiesen werden. Aber in den Verhören belasten sich die beiden jungen Männer gegenseitig und gestehen schließlich. Im März 1960 wird ihnen der Prozess gemacht. Sie werden zum Tode verurteilt. Erst fünf Jahre später, im April 1965, wird das Urteil vollstreckt. In diesen Jahren wird Capote zum engsten Vertrauten der beiden Häftlinge, die ihm völlig ungerührt Vorgeschichte und Einzelheiten der Tat preisgeben. Capote wird zum eigentlichen Kronzeugen des Verbrechens.
Truman Capote gelang mit ´In Cold Blood´ ein Welterfolg und eine literarische Sensation: aus 6000 Seiten Notizen zu Ermittlungen des FBI und zu den Interviews, die er über Jahre hinweg mit Beteiligten und Betroffenen - auch mit den Mördern selbst - geführt hat, aber auch aus zahlreichen atmosphärischen Details formte Capote einen, wie er es nannte, nicht-fiktionalen Roman - die exakte Rekonstruktion eines grauenhaften, sinnlosen Verbrechens.
hoerspielTIPPs.net:«""In cold blood" ist einer von Truman Capotes größten Erfolgen. Es ist sein erstes Werk, das keinerlei fiktionale Anteile enthält, sondern sich ganz nüchtern und sachlich mit einem Verbrechen von dessen Planung bis zur Vollstreckung des Urteils an den Tätern befasst. Capote schildert, ohne Partei zu ergreifen, umfassend das Geschehen und lässt alle Beteiligten Personen zu Wort kommen.Auch die Hörspielfassung schafft dieses, obwohl es hier fast noch schwieriger ist, Neutralität zu bewahren. Irene Schuck ist dieses Kunststück jedenfalls gelungen. Obwohl sie ihre Sprecher natürlich in den Emotionen der Figuren agieren lassen muss, bleibt aufgrund der ausgewogenen Mischung der Aussagen von Opfer, Zeugen, Tätern und Ermittlern diese besondere Sachlichkeit erhalten. Trotz dieser Distanz packt diese Geschichte den Hörer und zieht ihn in seinen Bann.Getragen wird dieses Hörspiel von einem exzellenten Sprecherensemble, das mit guten Schauspielern besetzt ist, darunter aber auch vielel, die man nicht so oft in Hörspielproduktionen zu hören bekommt. Herausragend ist hier vor allem Jens Wawrczeck, der die besondere Figur des "Perry" perfekt zu verkörpern weiß.Ein Hörspiel, das vielleicht nicht jeden anspricht, da die nüchterne Darstellung das Hörspiel etwas ruhiger macht, als man es bei der Drastigkeit der Schilderungen erwarten würde. "»
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