Der Geruch von kaltem Rauch und Bier – die Wahrheit über die deutsche Provinz: Rottensol ist ausgeblutet. Neben zwei Bauernhöfen gibt es nur den Schützenverein und die spärlich besuchte Wirtschaft "Gambrinus", die von Angelika und Alfons, dem Flüchtling, geführt wird. Ihr Sohn Uwe träumt davon, dies alles hinter sich zu lassen, er ist Zimmerergeselle und geht auf die Walz, möchte bis nach Afrika. Aber ein vorgetäuschter Hilferuf der Mutter holt ihn frühzeitig zurück nach Rottensol, das nun noch unerträglicher ist: Olaf, der einzige Freund von früher, ist verschwunden, seit die Schlosserei seines Vaters in Flammen aufgegangen ist, und Uwes Jugendliebe Nicki lebt mit dem drogenabhängigen Mirko zusammen. Uwe verbringt nun seine Tage und Nächte mit Mirko in dessen baufälligem Haus – und flüchtet in eine Welt, in die ihm niemand folgen kann.
Patrick Findeis geboren 1975 in Heidenheim an der Brenz, lebt als freier Autor in Berlin. Nach einer Ausbildung zum Zahntechniker und Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg studierte er Komparatistik, Psychologie und Kommunikationsforschung an der Universität Bonn. Findeis ist Absolvent des Deutschen Literaturinstituts Leipzig. Für seinen Debütroman "Kein schöner Land" erhielt er 2008 den 3sat-Preis im Rahmen des Ingeborg-Bachmann- Preises. Für SWR2 arbeitet er seinen Roman zum Hörspiel um.
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