Julius geht in die 4. Klasse. Er und die anderen Schüler mögen ihre Lehrerin Klara Meindert sehr. Aber sie ist schwer krank und seit kurzer Zeit wissen alle, dass sie nicht mehr gesund werden wird. Solange es geht, will sie bei den Kindern in der Klasse bleiben. So können sie sich langsam voneinander verabschieden. Julius´ Mutter wäre es lieber, wenn die Lehrerin sich zurückziehen würde. Doch Julius und seine Freunde wollen Klara ein Abschiedsgeschenk machen. Sie bauen ihr einen Sarg. Einen bunten, fröhlichen, vor dem sie keine Angst haben muss. Als Julius´ Mutter herausfindet, was im Schuppen vor sich geht, setzt sie der Sache schnell ein Ende. Sie meint, dass Kinder nicht mit dem Tod konfrontiert werden sollten. Die Kinder sind ratlos. Aber Julius´ Großvater hat eine Idee.
hoerspielTIPPs.net:«Das Tabuthema "Tod" in einer Geschichte für Kinder? Muss oder darf das sein? Gerade diese Frage ist auch Grundlage von "Klaras Kiste". Wie die Mutter des Protagonisten Julius befremdet es den Hörer auch zunächst, wie offensiv man hier mit dem bevorstehenden Tod der Klassenlehrerin Klara umgeht. Der Schrecken dieser Nachricht lähmt zunächst, kanalisiert dann aber in in einer hoffnungsvollen Aktion. Die Schüler bauen mit Julius´ sonst so mürrischen Opa einen Sarg - nein, eine Kiste - für ihre Lehrerin und stecken alle Hoffnung und Liebe in diese Arbeit.
Dieser sehr positive Umgang mit dem Unumstößlichen ist unglaublich rührend und dennoch frei von Kitsch. Man schafft dazu mit der Rolle der Mutter, die gängige gesellschaftliche Gegenposition, die eben in der Tabuisierung des Themas Tod liegt. Diese gilt es natürlich zu überwinden und für die Geschichte ein Finale zu schaffen, das ein eingeschränktes Happy End bieten kann, aber dem Stück die Würde und Ernsthaftigkeit belässt.
Die Umsetzung hält sich ein wenig zurück. Sie setzt auf ein lebendiges und authentisches Rollenspiel, belässt diese aber oftmals in einer sterilen Atmosphäre. Das wirkt bei einem Kinderhörspiel vielleicht etwas merkwürdig, letztlich lenkt man dadurch auch nicht zu sehr vom Text ab.
"Klaras Kiste" ist ein Hörspiel, das vermutlich keinen Hörer kalt lassen wird. Auch - und gerade Erwachsene sollten hier hineinhören, denn dieser Geschichte gelingt es, einen ganz eigenwilligen Blick auf das Tabuthema Tod zu werfen. Von mir gibt es hierfür eine uneingeschränkte Empfehlung!»
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