Hubert Hess ist Mitte dreissig. Er ist soeben aus einer 13jährigen Haftstrafe frühzeitig auf Bewährung entlassen worden. Grund seines Gefängnisaufenthaltes: Mord an der jungen Lehrerin Beatrice Berger, begangen an einem heissen Augusttag 1987 in einer Höhle der Taubenlochschlucht.Hess fährt an einem regnerischen Maitag im Bummelzug von Biel nach Frinvillier. Von hier aus bricht er zu einem "kleinen Ausflug" auf, wie er es selbst nennt. Ziel seines Ausfluges ist die Taubenlochschlucht. Hubert Hess ist nicht allein unterwegs. Einige Schritte vor ihm marschiert ein älterer Herr in dieselbe Richtung. Es ist Hans Hirsbrunner. Hess kennt Hirsbrunner. Er hat acht Jahre und acht Monate nach diesem Mann gesucht. Denn Hubert Hess ist unschuldig. Heute, an diesem für die Jahreszeit etwas zu kühlen Tag, will Hess den schuldigen Hirsbrunner der Gerechtigkeit überantworten, will er die Tat, für die er gebüsst hat, nachholen.
Jakob Paul Gillmann (geb. 1953 im Kandertal) ist Vermessungs-Ingenieur. 1979 begann er mit der nebenberuflichen Tätigkeit als Autor und Dramatiker. Er hat Lyrik, Kurz- und Kindergeschichten veröffentlicht und mehrere Hörspiele für das Schweizer Radio geschrieben, u. v. a. "Lötschberg", "Happy Birthday", "Casa Romantica". Gillmanns bisher einziges Theaterstück "Bengala" feierte 2002 in Bremgarten AG Uraufführung. Zu seinen Auszeichnungen zählen der Arbeiterliteraturpreis der Schweiz (1984), der Literaturpreis der Stadt Biel (1987) und der Förderpreis "Hörspiel übermorgen" des Schweizer Radios (1996).
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