Lüder Andersen, der Fotograf, hat mal wieder einen ungeliebten Auftrag: Statt wunderschöner Natur soll er ausgerechnet ein Hamburger Container Terminal fotografieren. Natürlich reist seine Exfrau Marianne mit, um aufzupassen, dass er sich nicht erkältet. Und Marianne ist es auch, die herausfindet, welches Geheimnis in einem ominösen gelben Container steckt.
Carl Groth, geboren 1930 in Hamburg, arbeitete als Architekt und schreibt heute hoch- und niederdeutsche Geschichten und Hörspiele, für die er unter anderem den Borsla-Preis und den Freudenthal-Preis bekam. Er lebt in Hamburg.
hoerspielTIPPs.net:«Auch der große Carl Groth trägt einen Beitrag zu "Schnapp-Schuss" bei und erzählt in "Leckspoor" von Lüder Andersens Abenteuern im Hamburger Hafen. Kurz und Knackig reißt er in 26 Minuten einen recht ordentlichen Krimi herunter, der recht originelle Züge hat, allerdings am Ende vielleicht etwas dick aufträgt und zudem sich die detaillierte Erklärung spart. Das etwas spartanische Finale ist dann leider auch das, was hier die bessere Wertung vereitelt. Denn ansonsten gibt es hier wahrlich wenig zu meckern.
Das Genre des plattdeutschen Hörspiel reicht ja bei der Frage der Verständlichkeit recht weit. Es gibt ja hier durchaus einige Einträge, die auch von Hörern außerhalb der nördlichsten Bundesländer gut verstanden werden können. "Leckspoor" gehört da eher weniger dazu. Gerade die entscheidenden Passagen sind hier doch arg im Dialekt verhaftet, so dass sich hier der Kreis derjenigen, die Freude an diesem Krimi haben, schnell lichten kann.
Die Umsetzung ist - wie immer in dieser Reihe - sehr gelungen. Auch wenn die Hafenkulisse etwas zurückhaltender eingespielt wird, um die Dialoge nicht zu sehr zu stören, das Flair stimmt insgesamt schon.
Das Duo Andersen/Kock gefällt mir immer besser. Es ist eine originelle Konstruktion, die für gute Unterhaltung sorgt, zumal Wilfried Dziallas und Uta Stammer die beiden wirklich sehr hörenswert spielen.
Kurz und gut: Kurz und gut!
Ein knappes Krimivergnügen, bei dem nur das Ende etwas gefälliger sein dürfte. Allerdings sollte ein gutes Ohr fürs Plattdeutsche mitbringen, sonst werden Hörer und Hörspiel keine wirklichen Freunde.»
📚 andere Folgen von Schnappschuss - De Krimi op Platt
Ursendung: 124.1.2004
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