""Letzte Lockerung. Ein Handbrevier für Hochstapler und solche, die es werden wollen." Walter Serner wirft mit diesem Ratgeber für Dandytum und anarchischen Hedonismus Schlaglichter auf eine moralisch verkommene Gesellschaft und feiert die Individualität. 1920 veröffentlichte Serner den ersten Teil als dadaistisches Manifest. Erst 1927 kam ein weiterer Teil hinzu und das Werk erhielt seinen Untertitel. Die "Letzte Lockerung" bietet Hinweise zu allem, worüber Kosmopoliten informiert sein sollten, darunter Menschenkenntnis, Reisen und Hotels, Männer, Frauen, Kleidung und Manieren, Elementares und sonderlich Wichtiges. Die Inszenierung von Georg Zeitblom verleiht der Hochstapler-Lyrik des Unruhegeistes des Dada-Zeitalters eine pulsierende Form, die der Auflösung von Strukturen folgt. "Lieder als bis ins Detail fragmentierte Tracks werden zerhackt, aufgeladen mit Disharmonien, abgebrochene Rhythmen, melancholische Melodielinien, verfilterte Soundschleifen, eingestreute Störsignale und Rauschen." (zeitblom)"
Walter Serner, als Walter Eduard Seligmann 1889 in Karlsbad geboren, konvertierte 1909 vom Judentum zum Katholizismus. Nach seinem Studium in Wien siedelte er 1914 in die Schweiz über, wo er Kontakt zu den Züricher Dadaisten pflegte. Serner trat als Literat und Aktionskünstler in Erscheinung. 1942 wurde er nach Theresienstadt deportiert und wenig später im Vernichtungslager Maly Trostinez bei Minsk ermordet.
Ursendung: 02.11.2012
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