Emma hat eine neue Stelle angetreten. In regelmässigen Gesprächen im Plauderton informiert sich ihre Vorgesetzte über etwaige Probleme. Diese Managerin bleibt namenlos, ganz neutrale Repräsentantin des Systems. Wie eine Schülerin lässt sie Emma die Firmenregeln vorlesen, um sie ihr einzuprägen. Alles scheint in dieser Firma reglementiert, selbst die Romantik findet eine Definition. Emma verliebt sich. Sie bricht die erste Regel – keine Liebesverhältnisse unter Kollegen –, der Alptraum beginnt. Was ist man bereit, für einen sicheren Arbeitsplatz in Kauf zu nehmen? Jeden Tag erreichen uns neue Meldungen über Massenentlassungen und Firmenpleiten. In dieser Situation wird Unterordnung nur allzu oft zum Überlebensprinzip. Und die Persönlichkeit, das private Leben, wird Opfer einer menschenverachtenden Firmenideologie, die als Mitarbeiterpflege verkauft wird.
Mike Bartlett, 1980 in Oxford geboren, ist Dramatiker und Regisseur sowie künstlerischer Co-Direktor der Shapeshifter Theatre Company. Seine Stücke werden in englischen Theatern und von BBC Radio gespielt. 2008 adaptierte er sein Hörspiel "Love Contract" (2007) unter dem Titel "Contractions" ("Nachwehen") für das Royal Court Theatre - die DRS-Hörspielfassung stützt sich auf beide Versionen. 2006 gewann Bartlett den Tinniswood Award für sein Hörspiel "Not Talking".
Philipp Schaufelberger, 1970 in Göttingen geboren, studierte klassische Gitarre, dann an der Jazzschule Luzern. Spielt in verschiedensten Formationen im Bereich Jazz und verwandter Formen u. a. mit Harald Haerter, Dewey Redman, Michael Brecker, Arthur Blythe, Eric Truffaz, Daniel Mouthon. Mitglied von Lucas Nigglis Zoom und Pierre Favre Ensemble. Zahlreiche Hörspielkompositionen.
hoerspielTIPPs.net:«Mit welch einfachen Mitteln man doch ein überzeugendes Hörspiel machen kann. Zwei gute Schauspieler und ein ebenso gutes Skript - mehr braucht "Nachwehen" nicht.
Es geht um eine Personalchefin, die mit einer ihrer Mitarbeiterinnen von Zeit zu Zeit Personalgespräche führt. In der Firma gibt es Regeln, die die Mitarbeiterin zu brechen droht. Insbesondere die Frage der "Liebe am Arbeitsplatz" ist ein Problem - nicht, dass es sie gibt, sondern dass sie geheim gehalten wird, verstösst gegen die Firmengrundsätze. Darauf aufbauend mischt sich die Firma immer mehr ins Privatleben ein und setzt die Mitarbeiterin stärker unter Druck. Schleichend, aber konsequent zieht die Spirale immer engere Kreise und mündet in einem beklemmenden Finale.
Nüchtern betrachtet würde man spätestens ab der Hälfte sagen, dass die verlangten Opfer übertrieben sind. Der Erzählweise gelingt es aber, den Hörer - ebenso wie die Mitarbeiterin - zu überzeugen, dass man die Eingriffe hinnimmt. Die Angestellte ordnet ihr gesamtes Leben der Firma unter - das mag, so wie es hier dargestellt ist, übertrieben sein, der Grundsatz findet sich aber durchaus in der Realität wieder.
Das Hörspiel ist glaubwürdig, fesselt und wirkt vor allem nach - Von mir gibt es daher eine sehr deutliche Hörempfehlung!»
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