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Maria

Hörspielbearbeitung - ein Hörspiel von Isaak Babel, Rundfunk der DDR 1978


Durch die Oktoberrevolution sind die Angehörigen eines zaristischen Generals zu Außenseitern der Gesellschaft geworden. Ihr Niedergang ist nicht mehr aufzuhalten. Auch nicht durch die Bekanntschaft mit einem neureichen Geschäftemacher. Die einzige Hoffnung ist Maria, die zweite Tochter des Generals, die zur Revolutionärin wurde und irgendwo an der Front weilt....

Maria, die nicht in Erscheinung tretende "Titelheldin" des Stückes, ist die Schwester von Ljudmila, der Tochter eines ehemaligen zaristischen Generals, der während der Revolutionswirren militärhistorische Bücher über die Verbrechen des Zarenregimes verfasst, um sich den gegenwärtigen Machthabern anzudienen. Während Maria im Bürgerkrieg als Rotarmistin kämpft, muss sich Ljudmila der Zudringlichkeiten des Schwarzhändlers Dymschitz erwehren. Trotzdem trifft sie sich weiterhin mit ihm. Als sie verhaftet wird, kann ihr Vater es nicht verkraften, dass ein Mitglied seiner einst so angesehenen Familie im Gefängnis ist. Verwirrten Geistes bricht er zusammen und stirbt. Die neue Gesellschaft kündigt sich an, als in die große, luxuriös ausgestattete Wohnung eine Arbeiterfamilie einzieht.

Die erste Fassung dieses Stücks schloss Babel 1933 ab, doch die offizielle Kritik in der Sowjetunion, die nach der Buchausgabe einsetzte, verhinderte eine Aufführung zu Lebzeiten Babels. Der Schwerpunkt des Stücks liegt nicht auf der heldenhaften Rotarmistin, sondern auf den Außenseitern, die unter den Revolutionswirren leiden.


 (Wsewolod Wischnewski) Isaak Babel schrieb das Stück 1935, vier Jahre vor seiner Verhaftung.

Ursendung: 27.04.1978


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